Gemälde Paul Dahlen - Blick ins Wispertal 1934








Gemälde Paul Dahlen - Blick ins Wispertal 1934
Öl auf Leinwand, 67 x 57 cm, gerahmt - Zur Erinnerung an die Schöne Zeit, dein Vetter Paul - datiert 1934
Dieses eindrucksvolle Landschaftsgemälde stammt von Paul Dahlen (1881–1954), einem deutschen Maler, der durch seine atmosphärischen Landschaften und seine feinsinnige Naturauffassung zu den wichtigen, heute wiederentdeckten Künstlern des frühen 20. Jahrhunderts zählt.
Geboren 1881 in Karlsruhe, verbrachte Dahlen seine Jugend im Weinland des Rheingaus, in Geisenheim am Rhein – eine Region, deren sanfte Hügel, Rebhänge und Flusstäler ihn nachhaltig prägten. Die Familie zog später nach Wiesbaden, wo er das Gymnasium besuchte und erste künstlerische Ausbildung an der dortigen Kunstgewerbeschule erhielt. Es folgte ein Studium an der Kunstakademie in Karlsruhe, wo Wilhelm Trübner, ein Vertreter des Impressionismus, seinen Malstil entscheidend beeinflusste.
1907 reiste Dahlen nach Italien, wo er seine Technik der Pleinairmalerei perfektionierte – das Malen unter freiem Himmel. Weitere Studienreisen führten ihn nach Frankreich und auf den Balkan. 1916 ließ er sich dauerhaft in Wiesbaden nieder, das zu seinem Lebens- und Schaffensmittelpunkt wurde. Während des Ersten Weltkriegs war Dahlen als Kriegsmaler in Rumänien tätig.
Zwischen 1914 und 1919 hielt er sich mehrfach in Großmöllen (Hinterpommern) auf, wo zahlreiche Werke entstanden. Ein Großteil dieser Arbeiten gelangte in die Sammlung des Juristen und Kunstsammlers Max von Schmeling, dessen Nachlass später Grundlage einer Ausstellung im Museum von Köslin war (2011/12).
„Blick ins Wispertal“ ist ein typisches Werk aus Dahlens späterer Schaffenszeit – eine Hommage an die stille, von Menschenhand nur sanft berührte Landschaft im Taunus westlich von Wiesbaden. Die Szene ist geprägt von satten Grün- und Ockertönen, pastosem Farbauftrag und rhythmischer Komposition. Dahlen malt das Wispertal nicht als statisches Motiv, sondern als lebendigen Organismus – durchdrungen von Licht, Bewegung und Tiefe.
Der goldgefasste Rahmen unterstreicht die Ausdruckskraft des Werks, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Mit den Maßen 67 x 57 cm eignet sich das Gemälde sowohl für Sammlungen als auch als eindrucksvoller Blickfang in stilvollen Wohn- oder Arbeitsräumen.
Zurück in Wiesbaden wurde Dahlen als „Maler des Rheins“ bekannt. Seine eindrucksvollen Rheingau-Landschaften, seine Zeichnungen, Lithografien, Holzschnitte, Aquarelle und Ölbilder machten ihn zu einem gefragten Künstler seiner Zeit. Er war langjähriges Vorstandsmitglied des Nassauischen Kunstvereins und gestaltete unter anderem das Briefpapier der ehemaligen Sammlung Nassauischer Altertümer am Museum Wiesbaden.
Sein Werk wurde 2013 vom Kultur- und Heimatverein Lorch in Zusammenarbeit mit dem Sammler Georg Breitwieser in einer umfassenden Ausstellung gewürdigt – ein Beleg für die anhaltende Wertschätzung seines künstlerischen Schaffens.
Paul Dahlen starb am 2. Februar 1954 in Wiesbaden.
Dieses Gemälde ist mehr als eine Landschaft – es ist ein emotionaler Blick in eine Welt, die für Dahlen Heimat, Inspiration und malerischer Kosmos zugleich war. Ein eindrucksvolles Zeugnis seiner tiefen Verbundenheit mit der Natur und seinem künstlerischen Anspruch, das Sichtbare in ein fühlbares Erlebnis zu verwandeln.
H: 57 cm / B: 67 cm / T: 5 cm / Zusatzmaß:
H:(Höhe) / B:(Breite) / T:(Tiefe)
Material: / Farbe: