Eleganter Damensekretär im Stil Louis XV – Napoleon III, um 1880

Dieser außergewöhnliche Damensekretär aus der Napoleon-III-Zeit, gefertigt um 1880, zeugt von höchster Handwerkskunst und künstlerischer Raffinesse. Inspiriert von den Werken des 18. Jahrhunderts, insbesondere der berühmten Ébénisten wie Bernard II van Risen Burgh (BVRB), vereint dieses Möbelstück funktionale Eleganz mit luxuriösen Materialien.

Form & Gestaltung

Der elegante Korpus aus massiver Eiche ist mit edlen Furnieren aus Rosenholz und Palisander kunstvoll veredelt. Die geschwungenen Beine und das harmonisch proportionierte Korpusdesign spiegeln die Anmut der Louis XV-Stilistik wider. Besonders hervorzuheben ist die meisterhafte Blumenmarketerie, die sich in feinster Handarbeit über die die Vorderseite und Seitenteile des Sekretärs erstreckt.

Aufwendig vergoldete Bronzebeschläge mit floralem Dekor setzen edle Akzente. Sie stammen von der renommierten Quincaillerie Leclerq à la Providence, 151 Rue du Faubourg Saint-Antoine, Paris, einer Traditionsmanufaktur, die seit ihrer Gründung im Jahr 1840 bis heute hochwertige Beschläge und Schlösser für Luxusmöbel fertigt (Link).

Innenleben & Ausstattung

Hinter der kunstvoll verzierten Klappe verbirgt sich ein ebenso elegantes wie funktionales Innenleben.

• Zwei kleine Schubladen bieten Platz für Schreibutensilien oder persönliche Gegenstände.
• Mehrere Fächer ermöglichen die geordnete Aufbewahrung von Briefen, Dokumenten oder Erinnerungsstücken.
• Die Schreibfläche ist mit dem originalen Lederbezug ausgestattet, der sanft patiniert ist und den historischen Charme bewahrt.

Das Möbelstück verfügt über hochwertige originale Schlösser, die für Sicherheit und Authentizität sorgen. Der Sektretär wurde fachmännisch aufgearbeitet und mit Schell-Lack veredelt

Herkunft & Provenienz

Ein außergewöhnlicher Nachweis bestätigt die exklusive Herkunft dieses Sekretärs: Das Möbel wurde nachweislich von der Firma Schneider & Hanau AG in Frankfurt am Main verkauft. Das renommierte Unternehmen, gegründet 1899, war bis zu seiner Liquidation im Jahr 1931 ein angesehener Händler für Kunstgegenstände und Antiquitäten.

Maße:

• Höhe: 94 cm
• Breite: 57 cm
• Tiefe: 41 cm
  

Eine Hommage an die Pariser Ébénisterie

Der vorliegende Sekretär steht in direkter stilistischer Verbindung zu den Arbeiten von Bernard II van Risen Burgh (BVRB), einem der bedeutendsten Ebenisten des 18. Jahrhunderts, dessen Werke heute in renommierten Museen wie dem Louvre in Paris oder der Wallace Collection in London zu bewundern sind. Ein vergleichbarer Sekretär wurde am 24. Oktober 2018 in Paris versteigert (Link).

Ähnliche Damenschreibtische finden sich in bedeutenden Sammlungen und werden in Werken wie:

• Pierre Kjellberg – Le Mobilier Français du XVIIIe Siècle
• Judith Miller – Schöne alte Sachen, S. 99
• Christopher Payne – 19th Century European Furniture
  

Ein kunstvolles Schmuckstück mit Geschichte

Dieser Sekretär war nicht nur ein Möbelstück, sondern ein persönlicher Rückzugsort. Hier wurden private Briefe verfasst, Tagebücher geführt oder kostbare Erinnerungsstücke aufbewahrt. In den luxuriösen Salons des 19. Jahrhunderts diente ein solches Möbelstück nicht nur der Funktion, sondern war Ausdruck gehobenen Geschmacks und gesellschaftlichen Status.

Ob als dekoratives Highlight oder als stilvolle Ergänzung einer hochwertigen Sammlung – dieser Damensekretär erzählt die Geschichte einer Epoche, in der Möbel nicht nur funktional, sondern Ausdruck von Eleganz, Geschmack und höchster Handwerkskunst waren. Ein wahres Kunstwerk, das den Geist vergangener Zeiten in die Gegenwart trägt.